"Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern." - Nelson Mandela

 

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Informationen zum Land

 

Malawi, liebevoll „Das warme Herz Afrikas“ genannt, ist ein kleines südostafrikanisches Land, das direkt an den drittgrößten Süßwassersee Afrikas grenzt, den Lake Malawi.

Es ist das drittärmste Land der Welt. Die Bevölkerung lebt vorwiegend ländlich und ernährt sich von eigener Farmwirtschaft. Hauptsächlich wird Englisch und Chichewa gesprochen.

 

Malawi ist ein relativ kleines Land im Südosten Afrikas, das wegen seiner freundlichen Bewohnern auch liebevoll „Das warme Herz Afrikas“ genannt wird. Es ist noch eher ein Geheimtipp für Backpacker und Urlauber, eignet sich aber wirklich wunderbar als Urlaubsziel.

Das Land hat eine Gesamtfläche von 118.000 km², das ist in etwa ein Drittel der Fläche Deutschlands. Einen Teil der Landesfläche bildet der „Lake Malawi“, der drittgrößte See Afrikas. Er hat eine Fläche von 29.000 km², das heißt, er ist etwa so groß wie Brandenburg. Das kleine Land Malawi liegt im ostafrikanischen Grabenbruchsystem und hat geographisch neben einzelnen Hochflächen weite Ebenen, aber auch bergige Landschaften im Norden.

Die vorherrschende Vegetationsform ist die Savanne, so wie ausgestreckte Grasflure und lichter Trockenwald. Wie typisch in Afrika ist auch hier die Erde rot. Nach der Regenzeit ergeben das frisch gewachsenen saftige Grün und der rote Boden einen wunderschönen Kontrast.

In Malawi herrscht subtropisches Klima vor. Die Regenzeit dauert normalerweise von November bis April, die Trockenzeit von Mai bis November. Dabei sind die Monate von Mai bis August besonders kühl, während es von September bis Dezember außerordentlich heiß wird. Als Auswirkung das Klimawandels waren die Regen- und Trockenzeiten in den letzten Jahren aber immer sehr Ungewiss und teils Extrem.

Es gibt verschiedene Nationalparks im ganzen Land, wie z.B. den Kasungu oder den Liwonde Nationalpark. Hier können Afrikas Wildtiere auf Safaris beobachtet werden.

Einige Forscher glauben im Gebiet Malawis die Wiege der Menschheit gefunden zu haben, da hier das älteste Fundstück der Gattung Homo entdeckt wurde.

 

Video vom SWR über Malawi

 

Malawi hat 18 Millionen Einwohner. Die Hauptstadt Lilongwe (980.000 Einwohner) liegt in der Mitte des Landes und zählt neben Blantyre zu den größten Metropolen des Landes.

 

Die offiziellen Amtssprachen sind Englisch und Chichewa, es werden je nach Region aber noch zahlreiche andere Bantusprachen gesprochen, wie z.B.: Tonga, Tumbuka oder Lome.

82% der Bevölkerung sind Christen, 13% Muslime, und der restliche Anteil zählt zu anderen, darunter auch traditionellen Religionen. Doch auch für sehr viele christliche und muslimische Malawier sind traditionelle mystische Geister und Bräuche nach wie vor relevant.

Die Währung Malawis heißt Kwacha. Die Inflationsrate des Kwacha ist recht hoch, und der Wechselkurs zum Euro beträgt ca. 800MK = 1€.

 

Die Hauptindustriezweige des Landes sind der Tabak-, Schwarztee- und Rohzuckeranbau und deren Export. Mais wird im Land verbraucht und nicht exportiert. Dennoch zählt Malawi zu den ärmsten Volkswirtschaften der Welt. 85% der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft beschäftigt. Rund 40% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und 90 % der Exporteinnahmen kommen so zustande. So beträgt in Malawi das BIP pro Kopf 350$/ Jahr. Deutschland hat im Vergleich ein BIP pro Kopf von 47.662$/ Jahr. Daher ist die Wirtschaft des Landes abhängig von finanziellen Zuschüssen der IMF, der World Bank und von Spendernationen.

 

Bis 1964 war Malawi eine englische Kolonie. Das Land ist bis heute Mitglied im Commonwealth, einer losen Verbindung zwischen England und dessen ehemaligen Kolonien. Bei den ersten scheinbar demokratischen Wahlen seit der Unabhängigkeit des Landes war nur eine Partei zu den Wahlen zugelassen. Das Land wurde seither von Hastings Kamuzu Banda als Präsident auf Lebenszeit diktatorisch geführt. Aber er erzielte Fortschritte in der Wirtschaft und im Bildungswesen des Landes.

Erst 1994 wurden nach einem friedlichen Referendum freie Wahlen möglich.

Seither gibt es ein demokratisches Mehrparteiensystem. Der aktuelle Präsident heißt Peter Mutharika, der Bruder des verstorbenen früheren Präsidenten Bingu Wa Mutharika. Zwischenzeitlich gab es für zwei Jahre auch eine Frau als Präsidentin, die Frühere Vizepräsidentin Joyce Banda. 2019 sorgte die Wiederwahl Peter Mutharikas für große Proteste, da zahlreiche Wahlscheine mit Tipp-Ex manipuliert wurden. Nach einer erneuten Wahl unter Coronaauflagen ist seit Juni 2020 Lazarus Chakwera amtierender President.

Situation der Bevölkerung

 

 Wer in Malawi zur Welt kommt, hat ein Leben in bitterster Armut vor sich. Es ist das drittärmste Land Afrikas. Reich ist das Land nur an Kindern. Vom Staat selbst werden nur einige Schuljahre finanziert, für den Rest müssen die Eltern aufkommen. Doch in Malawi ist jede zehnte Person an Aids erkrankt und immer mehr Kinder werden zu Aids-Waisen. Wenn schließlich die Kinder dadurch ihre Schulbildung abbrechen müssen, ist ein Leben in Armut vorgezeichnet.

 

Malawi ist eines der ärmsten Länder der Welt. 72% der Bevölkerung leben mit einem täglichen Einkommen, das unterhalb der Armutsgrenze von 1,25 $ liegt. Laut dem Index für humane Entwicklung, einem Wohlstandsindikator, hat Malawi den kläglichen Rang 170 von 186 insgesamt. Insbesondere Großfamilien und Familien in ländlichen Gebieten haben ein großes Armutsrisiko.

 

85% der Bevölkerung wohnen in ländlichen Gebieten. Hier bewirtschaften die meisten Familien ein Stück Land und versuchen durch den Maisanbau, die Grundlage für ihr Einkommen zu sichern. Der Anbau ist wetterabhängig, und so kann bei Wetterextremen der Ertrag stark reduziert sein. Ein Problem sind auch die von den Monokulturen an Nährstoffen verarmten Böden. Vielerorts ist teurer Dünger unabdingbar, um überhaupt Erträge erzielen zu können. Da der Maisanbau saisonal nur begrenzt möglich ist, sind viele Farmarbeiter einen Großteil des Jahres arbeitslos.

 

Malawi hat die zweithöchste Bevölkerungswachstumsrate der Welt. Durchschnittlich bekommt eine Frau 5-6 Kinder. Es gibt zwar durchaus die Möglichkeit, Verhütungsmethoden anzuwenden, ein offenes Gespräch über Sexualität ist jedoch weiterhin ein Tabuthema.

 

Das anhaltend hohe Bevölkerungswachstum birgt die Gefahr, dass die Ressourcen von Wasser, Land und Wäldern knapp werden. Hinzukommen die Auswirkungen des Klimawandels. So kam es bereits in den letzten Jahren immer wieder zu Klimakatastrophen wie Dürren und Überschwemmungen und daraus resultierender Lebensmittelknappheit und Hungerwellen im Land.

 

Ein Problem bei den jungen Frauen und Mädchen ist die junge Verheiratung bzw. frühen heiratsähnlichen Beziehungen, die nicht nur ein hohes HIV-Risiko unaufgeklärter Mädchen birgt, sondern auch die Gefahr, sehr jung schwanger zu werden. Das Bekanntwerden ihrer Schwangerschaft beendet ihre Schulbildung abrupt, da unter diesen Umständen in den meisten Schulen eine weitere Teilnahme am Unterricht nicht gestattet ist. Laut WHO waren bisher die Hälfte der jungen Frauen Malawis bereits als Kinder, also bevor sie 18 waren, verheiratet. Die Heirat ist grade für arme Familien eine vermeintlich gute Möglichkeit, ihre Töchter aus der Verantwortung abzugeben, da von nun an der Mann für ihren Unterhalt aufkommt. Der physische und psychische Schaden, den diese Mädchen aber erleiden, wird dabei ganz außer Acht gelassen. Erst im Jahre 2015 wurde das legale Heiratsalter von 15 Jahren auf 18 Jahre angehoben.

 

Bericht einer Frau, die Kinderhochzeiten verhindert/ annuliert

 

Der Zugang zu Bildung ist in den Bevölkerungsschichten sehr unterschiedlich verteilt. 60% der armen Kinder beginnen die Grundschule gar nicht erst, obwohl sie kostenlos ist. Und nur 26% derjenigen, die die Grundschule gestartet haben, beenden sie auch. Eine Klassenstärke von 70 Schülern pro Lehrer ist in der Grundschule der Durchschnitt.

 

Eine weiterführende Gesamtschule, sowie tertiäre universitäre Bildung ist nur den „wohlhabendern“ Haushalten und da auch oft nicht allen Kindern einer Familie vorbehalten. Gund ist, dass es in Malawi keine Schulgeldfreiheit gibt und die Gebühren im Verhältnis zu den Einkommen sehr hoch sind. Die Waisenkinder sind mit am schlimmsten betroffen. Denn selbst wenn sie Glück haben und von Verwandten aufgenommen werden, sind ihre Chancen auf Bildung deutlich schlechter – oftmals können jene Familien nicht einmal alle eigenen Kinder zur weiterführenden Schule schicken, geschweige denn auch die Schulgebühren für das aufgenommene Waisenkind übernehmen.

 

Es herrscht landesweiter Lehrermangel, die Qualität der Ausbildung der Lehrer ist zum Teil völlig unzureichend und eine zu geringe Bezahlung der Lehrer v.a. an den öffentlichen Schulen lässt deren Motivation sinken. Nur 16% der über 25-jährigen Erwachsenen im Land haben überhaupt eine weiterführende Gesamtschule besucht. Dazu, wie viele davon die Gesamtschule auch beendet haben, liegt keine Statistik vor. Die Alphabetisierungsrate in Malawi liegt durchschnittlich bei nur 61,3%, wobei der Anteil analphabetischer Frauen höher ist, als der von Männern.

 

Anstelle eines Schulbesuches ist Kinderarbeit der Alltag zu vieler Heranwachsender. Dabei wird die Arbeitskraft der Kinder v.a. auf dem Feld wie z.B. in der Tabakindustrie, im Steinbruch oder beim Fischen ausgenutzt. Sie arbeiten dann wie Erwachsene von früh bis spät, entweder allein für eine Firma oder gemeinsam mit ihrer Familie.

 

Malawi hat eine der höchsten HIV/ AIDS-Raten weltweit. Durch zahlreiche HIV/ AIDS-Vorsorgeprogramme sind hier zwar schon große Fortschritte gemacht worden, dennoch leben heute 10,3% der Erwachsenen mit HIV. Die Betroffenheit in städtischen Gebieten ist dabei höher, als in ländlichen Gegenden. Die Hälfte der 1 Million Waisenkinder haben einen Elternteil oder gar beide Eltern wegen AIDS verloren. Wenn ihnen kein Schutzprogram zukommt, sind die Waisen besonders ausgeliefert – sie sind ein leichtes Opfer für Kinderarbeit, Kinderhandel und Missbrauch oder könnten in Prostitution und Drogenmilieu verwickelt werden.

 

Ein weiteres großes Gesundheitsproblem stellt Malaria dar. Der Erreger wird durch Moskitos übertragen. Im gesamten Land ist die Ansteckungsgefahr hoch. Saisonal herrscht jedoch ein sehr hoher Infektionsdruck: In den warmen Monaten nach der Regenzeit entwickeln sich zahlreiche Moskitolarven in kleinen Wasseransammlungen. Eine Zahl von bis zu 11.000 Todesfällen aufgrund von Malaria wurde für das Jahr 2013 von der WHO geschätzt.

 

Hand in Hand mit der gesundheitlichen Situation ist die medizinische Versorgung in Malawi als schlecht zu bezeichnen: Es gibt viel zu wenig niedergelassene Ärzte, wobei die Arztpraxen mangelhaft ausgestattet sind. Entweder sind dringend benötigte

Medikamente nicht verfügbar oder sie sind schlichtweg für die Bevölkerung zu teuer. Eine neue Bedrohung geht von gefälschten Medikamenten, die auf dem afrikanischen Markt kursieren, aus. Sie beinhalten einen geringeren oder gar keinen Wirkstoff. In Malawi gibt es keine mit europäischen Maßstäben vergleichbare Krankenversicherung für die Bevölkerung. Diese medizinische Unterversorgung spiegelt sich beispielsweise in einer hohen Kindersterblichkeitsrate wider, die besonders die Kinder in den ersten Lebensjahren betrifft. Auch junge Erwachsene sterben häufig an Krankheiten, die einfach nicht richtig diagnostiziert worden sind.

 

Die Grundlage für eine gute Gesundheit stellt die tägliche Ernährung dar. Auch hier sind große Defizite zu verzeichnen: Hygienisch einwandfreies Trinkwasser ist für weite Teile der Bevölkerung nur schwer oder gar nicht zugänglich. Eine ausreichende Eigenversorgung mit regionstypischen Lebensmitteln ist durch Dürreperioden und ausgelaugte Böden oft nicht gewährleistet, weshalb das Land auf teure Importe angewiesen ist. Doch dadurch sind viele Lebensmittel für die arme Bevölkerungsschicht nahezu unerschwinglich. Die Folge sind Mangelerkrankungen durch einseitige Ernährung. Das sättigende Grundnahrungsmittel „Nsima“, ein Brei aus Maismehl wird täglich in gegessen. Doch dieser ist zu einseitig und würde zu einer Mangelversorgung mit einigen Nährstoffen führen.

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